The Return Of The Storygame

Ja, ja...ich weiß. Maßnahmen zur Wiederbelebung einer Rubrik machen hier bei der NoCover soviel Sinn wie Essig in Cola zu giessen. Das hat ja schon mein damaliger Versuch mit dem Feedbackcorner gezeigt. :-(

Und auch wenn ich in dieser Hinsicht eigentlich keine großen Hoffnungen habe, hab` ich trotzdem mal `ne kleine Story geschrieben, um das Storygame mal wieder in Gang zu setzen. Vielleicht hat ja der eine oder andere Interesse daran...!? Sinn des ganzen ist es, diese Story hier weiterzuschreiben. Dabei muss man sich natürlich nicht an meine Schreibweise halten, noch muss man den Rahmen der Science Fiction aufrecht halten. Es liegt ganz an Euch wie`s weitergeht -ob das Ganze in eine Fantasy-Story in einen Horror-Schocker oder in was Lustiges abdriftet - ob die Charaktere alle abkacken, absurde Sachen machen, Besuch bekommen, die Rocky Horror Picture-Show auf dem Mars veranstalten... oder sonstwas...! Lasst eurer Fantasie freien Lauf ! Es gibt keinerlei Grenzen. Ihr solltet aber euer Ende offen lassen, so dass dann in der nächsten Ausgabe ein anderer eure Geschichte weiterschreiben kann. Dadurch wird das Ganze eine Art "kollektiver Fortsetzungsroman", der natürlich tierisch genial werden kann. :-) Je mehr sich hier beteiligen, desto interessanter wird es natürlich. Also: lasset uns schreiben und der NoCover mal wieder ein paar Storys bescheren ! ;-) Es muss ja auch nicht ellenlang sein, 1-2 Seiten reichen vollkommen aus. It`s Just For Fun, Guys !

Storygame - Die Vorgeschichte

Musik. Leise, klirrend - als würde sie aus einem weiträumigen Tunnel aus Glas mir entgegen schweben. Die leicht schrägen Töne verursachten einen leichten schmerzhaften Stich in meinem Schädel. Im ersten Moment glaubte ich zu fantasieren. Eine Halluzination...ja, das musste es sein ! Dann jedoch wurde der Schmerz intensiver. Er kam auf mich zugerauscht und goss sich schließlich über mein Innerstes nieder wie eine große Welle. Ich wurde unter seiner alles erdrückenden Macht erschlagen und öffnete laut stöhnend meine Augen...


23.12.2043 - mail to edward shou and friends

Hi Leute !

Dies ist meine letzte interstellare Nachricht vor dem heil`gen Feste. Ich hoffe ihr befindet Euch schon in weihnachtlicher Vorfreude und habt noch einen ECHTEN Weihnachtsbaum ergattern können. Mann, lasst die Finger von diesen künstlichen Tannenbäumen - es geht doch echt nichts über das Aroma frischer Tannen innerhalb der eigenen vier Wände !

Ich muss mich leider diesmal kurz fassen, da Cpt.Wesker mich heute für die Nachtschicht eingeteilt hat. Und die beginnt just in einer halben Stunde... Seid also nicht böse, wenn es diesmal etwas kürzer wird als gewohnt.

Wir befinden uns jetzt drei Tage im Orbit. Bruder Mars sieht von hier oben absolut tot aus... ein Foto dürfte dieser Datei anbei liegen. Wahnsinn, nicht wahr !?

Unsere Untersuchungen sind fast abgeschlossen. Ich denke, dass wir schon in den nächsten Tagen zur Landung ansetzen können. Dann beginnt der Spaß erst richtig und wir werden neben den Proben auch den Landeradius von dreißig Kilometern protokolieren. Alle weiteren Anweisungen werden dann wohl folgen. Ich halte Euch auf dem Laufenden.

Wie ich hörte, schneit es in Houston. Seid über zehn Jahren endlich mal wieder eine weiße Weihnacht... und ausgerechnet dann bin ich nicht bei Euch. Aber sei es drum.

Ich wünsche Euch allen ein frohes Fest und viel Spaß beim ansammeln von Winterspeck !

Haut rein !
Jesus rules !
Ben


Ich war nicht vollkommen von der Dunkelheit umgeben, als ich die Augen langsam öffnete. Etwas flackterte in einem unregelmäßigen Rhythmus hoch über mir und spendete einen Hauch von Licht durch diesen Raum. Ich befand mich... auf der Trooper... oh, Gott... nein... die Trooper... Houston... Houston... Hou...

"HOUSTON !!!", brüllte Bill so laut er konnte in seine Interkomm-Einheit hinein. "WIR WURDEN BESCHOSSEN, HOUSTON !!!"
Dicker Rauch quoll aus den umliegenden Terminals. Einige hatten begonnen unkontrolliert zu flackern und zahlreiche Fehlermeldungen rasten die Bildschirme hinauf. Urplötzlich fielen die Neonlichter aus. Die gesamte Crew, bestehend aus insgesamt vier Mann, schrie in Panik laut auf. Nur mehr die Bildschirme der Bord-Computer spendeten ein bescheidenes Licht.
"DIE NOTSTROM-AGGREGATE EINSCHALTEN !", schrie Captain Wesker, während er krampfhaft versuchte in der engen Kommandozentrale halt zu finden.
"BIN UNTERWEGS, SIR !", antwortete Ben Griffith und verlies das schmale Cockpit, um im hintersten Teil der kleinen Trooper die sekundären Systeme einzuschalten.
"HOUSTON !! BITTE KOMMEN !"
"HOUSTON, BEI GOTT, WIR STÜRZEN AB !", keifte Frederic und sah durch die Frontansicht die hässliche Oberfläche des Planeten Mars auf sich zu kommen.
"...Houston...Cap...was...", knirschte es aus den Lautsprechern. Der Rest ging in eins statisches Rauschen über.
"VERGESST HOUSTON, WIR MÜSSEN UNS JETZT SELBST HELFEN! FRED! BEREITE ALLES FÜR EINE NOTLANDUNG VOR!"
"Ja, Sir...", zischte der stämmige Pilot durch die Zähne.
"BEN! WO BLEIBT DER NOTSTROM? ICH BRAUCHE HIER LICHT, VERFLUCHT NOCHMAL!"
Keine antwort.
"BEN ?"
"ICH GEHE NACHSEHEN, SIR.", schrie Bill über den Krach hinweg, den das Schiff mittlerweile machte. Die Trooper trat durch die Atmosphäre und war den immensen Belastungen anscheinend nicht gewachsen. Das Schiff erzitterte als würde es etwas gebären. Ganze Innenteile lösten sich knirschend und landeten krachend entweder auf den Bordcomputern oder dem schmalen Flur.
"NEIN, BEN! ICH WERDE GEHEN! BLEIBEN SIE AUF IHREN POSTEN, LEUTNANT!"
"JA, SIR!"
Captain Wesker schnappte sich seine Taschenlampe und hetzte durch den schmalen Flur an Bill vorbei, der gerade dabei war sich in das Cockpit zu zwängen um Frederic bei der Landung behilflich zu sein. Er fand Ben Griffith im Maschinenraum, dem hintersten Teil der Trooper, in der nähe der sekundären Computerterminals. Er lag seitlich auf den Boden. Der Lichtkegel der Taschenlampe glitt über die Wunde an seinem Kopf. Das dicke Rohr lag etwas abseits neben ihm.
"Verdammte Scheisse...", grunzte der Captain.
"CAPTAIN, BEN ! ALLES BEREITHALTEN ! WIR LANDEN IN 10, 9, 8, 7..."
"Kommen, Sie. Wachen Sie auf, Herrgott...", zischte Wesker und schlug Benjamin abwechselnd von einer auf die andere Wange.
Aber er war der alles verschlingenden Ohnmacht zum Opfer gefallen. Wesker nahm ihn auf.
"4, 3..."
Er schlang seine Arme um Griffith`s Hüfte und um eines der noch intakten Verbindungsrohre im Maschinenraum. Seine Muskeln spannten sich bis in das unermessliche, während sein blick starr durch sein Crew-Mitglied hindurch glitt, den er wie ein Sandwich zwischen sich und dem Rohr gequetscht hatte.
"AUF DEN AUFPRALL VORBEREITEN !", hörte er das brüllen zwei Räume weiter vorne aus dem Cockpit.
"Verlfluchter-Teufel-heilige-Maria-Mutter-Gottes-Jesus-und-Konsorten..."

Die Erinnerung an das Geschehene kam schlagartig. Sie kam nicht intervallweise, wie man es meistens gewohnt ist, sondern brannte sich von jetzt auf gleich in mein Gedächtnis hinein. Wir waren nichts weiter als auf einer Forschungsmission gewesen - im auftrag der Vereinigten Staaten. Der Mars war unser Ziel ! Die Scanns von der Oberfläche hatten wir noch nicht ganz abgeschlossen als wir urplötzlich von etwas getroffen wurden. Irgend etwas hatte auf uns geschossen ! Und dieses etwas konnte nicht im Raum gewesen sein, denn sonst hätten uns unsere Sensoren darüber aufschluss gegeben - Nein, wir wurden von der Oberfläche des Planeten aus beschossen ! Aber...wie konnte das sein ? Wer oder was befand sich auf diesen Planeten ?

Der Schmerz setzte wieder ein und erinnerte mich daran, dass ich noch lebte. Gott hatte seine schützende Hand über mich gehalten ! Aber es war jetzt nicht die Zeit für irgendwelche Stossgebete gen Himmel, denn ich musste wissen wie es um meine drei Kameraden stand.
Frederic...Bill...und Captain Wesker !
"HALLO ?", krächzte ich kaum hörbar, immer noch auf dem Bauch liegend. Ich räusperte mich kräftig und versuchte es ein weiteres mal.
"KANN MICH JEMAND HÖREN ?"
Nichts.
Rein gar nichts.
Dafür begann das flackern hoch über mir wieder. Ich riss mich zusammen und versuchte aufzustehen. Die Schmerzen in meinem Schädel waren unbeschreiblich, und nur mit der gewaltigen Wucht eines Vorschlaghammers zu beschreiben. Nachdem ich mich auf den Rücken gewälzt hatte konnte ich den ursprung des Lichtes ausmachen. Eine kleine Neonröhre flackerte einsam und verlassen.

Ich stemmte mich unter schmerzen auf. Ich musste mir mehrere Prellungen zugezogen haben - aber weitaus ernster war die Fleischwunde an meinem Hinterkopf. Zum Glück war die Wunde so weit verkrustet, dass die Blutung nicht länger im Gange war. Müde und ausgelaugt betrachtete ich meine Umgebung.

Der Maschineraum war ein einziges Chaos. Das konnte ich trotz des schwachen Lichts erkennen. Ebenfalls schwach erkennen konnte ich den menschlichen Körper, der nicht unweit von meiner alten Position auf der Seite lag. Ich kniete mich neben ihm hin, griff an seine Schulter und drehte ihn auf den Rücken, Es war Captain Wesker. Er hatte es nicht geschafft. Ein riesiger Metallfetzen hatte sich durch seinen Hals gebohrt. Auch sein Blut war bereits verkrustet, weswegen ich mich zu fragen begann wieviel Zeit seid unseren beschuss vergangen war. Ich entdeckte die Taschenlampe neben ihm und nahm sie auf. Nach einigem herum probieren atmete ich erleichtert auf als der kleine, gebündelte Lichtstrahl aufflammte.

Die Trooper stand still. Waren wir notgelandet ? Das musste des Rätsels lösung sein ! Ich kämpfte mich durch Röhren und Metallteile nach vorne zur Durchgangsluke um in das Schlafquartier zu kommen. Auch hier lag nichts mehr an seinem Bestimmungsort, und der Aufprall hatte sogar zwei der insgesamt vier Betten vollkommen in seine Bestandteile zerlegt. Langsam schritt ich durch die Luke in die enge Kommandozentrale, die direkt mit dem Cockpit verbunden war.

Dort entdeckte ich meine beiden anderen Kameraden...

(Wie geht`s weiter ??????)

Rainer "The Machine" Thieke